C. G. Jung

Die Psychologische Gesellschaft Basel hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Gedankengut Carl Gustav Jungs einer breiteren Öffentlichkeit näherzubringen. 
Doch wer war die Person C. G. Jung und was waren seine Anliegen?

In einer Vorlesung 1935 sagte C. G. Jung einmal: “The best I can do for anyone is to make him live up to what he is.“ Wenn es ein Credo der Jungschen Psychologie gibt, dann ist es dies Bekenntnis zum Eigen-Sein, zum ganz individuellen Gesetz oder Weg, der sich für jeden aus der Auseinandersetzung mit der Sphäre des Unbewussten ergibt. Jung nannte diesen Weg auch den Individuationsprozess. Er folgt im Großen und Ganzen allgemeinen Gesetzmässigkeiten, die von Jung als archetypisch bezeichnet worden sind. Im Einzelfall gestaltet er sich jedoch aus dem Seelengrunde heraus unvergleichbar einzigartig.

Dieses Konzept, besser diese Erfahrung, ist in heutiger Zeit um so wichtiger, als der Einzelne mehr denn je Kollektivströmungen verhaftet zu bleiben oder gar darin unterzugehen droht. Und seine Individualität, auch sein ganz spezifisches Schicksal zu verlieren oder zu verleugnen droht. Daraus speist sich weitgehend auch die seelische Not, in die immer mehr Menschen unserer zivilisierten Gesellschaft geraten.

Die Psychologische Gesellschaft Basel hat es sich zur Aufgabe gemacht, dieses zentrale Anliegen C.G.Jungs einer breiten Öffentlichkeit durch Vorträge und Seminare zu vermitteln. Es wird dabei darauf geachtet, dass Fachleute aus verschiedenen Bereichen zu Wort kommen, entsprechend der erwähnten Tatsache, dass der Individuationsprozess je ganz eigene Facetten aufweist und von verschiedenen Seiten her beleuchtet, erfahren und aufgenommen werden kann.

"An einem schönen Sommertag desselben Jahres (1887) kam ich mittags aus der Schule und ging auf den Münsterplatz. Der Himmel war herrlich blau, und es war strahlender Sonnenschein. Das Dach des Münsters glitzerte im Licht, und die Sonne spiegelte sich in den neuen, buntglasierten Ziegeln. Ich war überwältigt von der Schönheit dieses Augenblicks und dachte: "Die Welt ist schön und die Kirche ist schön, und Gott hat dies alles erschaffen und sitzt darüber, weit oben im blauen Himmel, auf einem goldenen Thron und...". Hier kam ein Loch und ein erstickendes Gefühl. Ich war wie gelähmt und wusste nur: jetzt nicht weiterdenken! Es kommt etwas Furchtbares, das ich nicht denken will, in dessen Nähe ich überhaupt nicht kommen darf." (Aus: Aniela Jaffé "Erinnerungen, Träume, Gedanken von C.G. Jung", Rascher, 1962, Seite 42ff).