Aktuelle Vorträge

Sie finden hier Informationen zu bevorstehenden Vorträgen in der Psychologischen Gesellschaft Basel. Ebenso können Sie vergangene Vorträge dank kurzer Zusammenfassungen revue passieren lassen. 

Nächster Vortrag

Mit C.G. Jung sich selbst verstehen – 8 Erkenntnisaufgaben auf unserem Individuationsweg

Vortrag von Dieter Schnocks

Montag, 11. Dezember 2023, 20.00 Uhr, Online über Zoom

Vortragstext

Der Begriff Selbsterkenntnis wird heute inflationär verwendet und ist oft nahezu sinnentleert. Die Analytische Psychologie C.G.Jungs bietet mit dem Konzept der Individuation einen fundierten und zeitgemässen Ansatz, sich mit dem auseinanderzusetzen, was die Verwirklichung der eigenen Persönlichkeit auf einem individuellen Lebensweg ausmacht. 

 

Als ein zentrales Konzept der Jung’schen Tiefenpsychologie kann Individuation ein sinnstiftender Helfer für unser Leben sein.

 

Mit der Idee des Auf-dem-Wege-seins zur Erweiterung des Bewusstseins und vor dem Hintergrund der Konzepte Jungs wollen wir im Zoom-Vortrag „Acht Erkenntnisaufgaben“ betrachten und diskutieren. Vielleicht können uns die Fragen helfen, dem „Werde ganz, der Du bist“ näher zu kommen.

Angaben zum Referenten

Dieter Schnocks, Psychoanalytiker, ist Gründungsvorsitzender der C.G.Jung-Gesellschaft Köln. Er war langjähriger Vorsitzender des C.G.Jung-Instituts Stuttgart und er ist Koordinator der deutsch-sprachigen Jung-Gesellschaften.

 

Publikationen : „Was unsere Träume sagen wollen“ (Herder), „Mit C.G.Jung sich selbst verstehen (Kohlhammer)

Information und Anmeldung

Mitglieder erhalten kurz vor dem Vortrag einen Link via Mail, um sich in den Vortrag einzuloggen. Nichtmitglieder melden sich bitte bis spätestens 08.12.23 über info@psychologische-gesellschaft-basel.ch an. Sie erhalten dann eine Rechnung für den Zugang, die Sie bitte schnell bezahlen. 

Vorträge 2023

Montag, 23.1.2023 

Individuation in Zeiten der Selbstoptimierung

Vortrag von Dr. Bernd Leibig
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr

Montag, 13.2.2023

«Komm! Ins Offene, Freund!» Friedrich Hölderlin VOM «UNAUFHÖRLICHEN» AUFBRUCH INS LEBENDIGE inspiriert durch die 10 Ochsenbilder aus dem Zen-Buddhismus und durch Meister Eckhart

Vortrag von Uli Schäfle
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr

Montag, 20.3.2023

La Dame à la Licorne. Aspekte im Individuationsprozess der Frau, bzw. des Weiblichen, anhand der Teppiche des Musée de Cluny von Paris

Vortrag von Ana-Maria Barz
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Online

Montag, 24.4.2023

Träume in Grenzsituationen: Impulse im Individuationsprozess

Vortrag von Dr. Elisabeth Grözinger
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Hybrid

Montag, 22.5.2023

«Berührt vom Göttlichen, bezogen auf Unendliches: Analytische Psychologie, Spiritualität und Sufi-Mystik»

Vortrag von Prof. Dr. Brigitte Dorst
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Hybrid

Montag, 26.6.2023

Narzissmus und Individuation. Therapeutische Möglichkeiten und Wege zum wahren Selbst

Vortrag von Dr. Irene Berkenbusch
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Online via Zoom

Montag, 25.9.2023

Die Relevanz von C.G. Jungs Individuationskonzept in der sogenannten Zeitenwende

Vortrag von Dr. Renate Daniel
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Online via Zoom

Montag, 23.10.2023

Der Wandel ist das Gesetz des Lebens (John F. Kennedy) Über den Umgang mit Veränderungen auf dem Weg zu sich selbst

Vortrag von Linda Briendl
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Online via Zoom

Montag, 20.11.2023

Märchenhafte Wege zur Selbstwerdung

Vortrag von Dr. Heinrich Dickerhoff 
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Online via Zoom

Montag, 11.12.2023

Mit C.G. Jung sich selbst verstehen – 8 Erkenntnisaufgaben auf unserem Individuationsweg

Vortrag von Dieter Schnocks
20.00 Uhr - ca. 21.30 Uhr, Online via Zoom

Vergangene Vorträge

23. Oktober 2023
"Der Wandel ist das Gesetz des Lebens" (John F. Kennedy) Über den Umgang mit Veränderungen auf dem Weg zu sich selbst

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Das Leben ist eine Aneinanderreihung von Veränderungen, die sich über den Verlauf der Zeit aber zu einem allmählichen Wandel entwickeln können, und zwar einem Wandel im Bewusstsein, der praktischen Lebensführung, also im persönlichen Lebenswandel. C.G.Jung beschreibt denn auch den Individuationsweg als „Weg der Wandlungen“. Wobei Wandel nicht „gemacht“ werden kann, da er unbewusst verläuft – wir können bestenfalls die Bedingungen dafür schaffen, wie er uns bewusstwerden kann. Mit dem Ziel, mehr und mehr der einmalige Mensch zu werden, der ich bin. 

lic. phil. Linda Briendl, zunächst Graphikerin, dann Studium der Psychologie, Psychopathologie und Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich, Ausbildung zur Analytischen Psychotherapeutin am C. G. Jung-Institut, Zürich. Als eidg. anerkannte Psychotherapeutin in eigener Praxis in Baden tätig. Lehranalytikerin, Dozentin und Supervisorin am C. G. Jung-Institut Zürich, Vortrags- und Seminartätigkeit in der Öffentlichkeit, viele Jahre als Referentin bei den Lindauer Psychotherapiewochen. Die Bedeutung von Bildern und Symbolen für die Seele des Menschen ist ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit. Sie ist Autorin des Buches „Bilder als Sprache der Seele“ (2. Aufl. Patmos Verlag).

26. Juni 2023
Narzissmus und Individuation. Therapeutische Möglichkeiten und Wege zum wahren Selbst 

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Montag, 26.6.2023

Dr. Irene Berkenbusch

Das Wort "Narzissmus" ruft in der Regel negative Assoziationen hervor, ganz besonders in der heutigen Zeit. Wir brauchen nur das Verhalten rings um uns herum in Gesellschaft und Politik zu beobachten, dann scheint es so, als würde die Gesellschaft immer narzisstischer und damit destruktiver. Was bedeutet das? Welche Eigenschaften sind für eine narzisstische Persönlichkeit charakteristisch? Wie sieht gesunde Selbstliebe aus und wie entsteht eine narzisstisch gestörte Persönlichkeit, die meist mit einem verzerrten Selbstbild lebt, häufig entstanden durch familiäre Beziehungsproblematik, Entwertungserfahrungen und verzerrte Spiegelung frühester Bezugspersonen. Ist Individuation für narzisstisch gestörte Menschen überhaupt möglich? Es hängt hier viel von der therapeutischen Beziehung, von Übertragung und Gegenübertragung zwischen TherapeutIn und PatientIn ab, wieweit der Weg der Individuation und damit zum wahren Selbst gelingen kann. Der Vortrag möchte auf die unterschiedlichen Aspekte zu diesem Thema eingehen und zu einer lebendigen Diskussion anregen.

Dr. phil. Irene Berkenbusch-Erbe, Psychologische Psychotherapeutin. Studium der Germanistik, Theologie und Psychologie. Studium der analytischen Psychologie am C.G. Jung-Institut Zürich. 2004 Abschluss mit dem Diplom. Dozentin, Lehranalytikerin und Arbeit mit Jungianischen KollegInnen in Polen und seit 2021 in Russland. Praxis in Ludwigshafen a. Rh.

22. Mai 2023
«Berührt vom Göttlichen, bezogen auf Unendliches: Analytische Psychologie, Spiritualität und Sufi-Mystik»

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Montag, 22.5.2023

In der Analytischen Psychologie hat Spiritualität eine zentrale Bedeutung. Für sie gilt: „Gelehrsamkeit allein genügt nicht. Es gibt ein Wissen des Herzens, das tiefere Aufschlüsse gibt“, so C. G. Jung. Das Herz ist das universale Symbol für das, was den Menschen zum Menschen macht, es ist das entscheidende Erkenntnisorgan.

Der Vortrag will das Verständnis von Spiritualität und Religiosität im Welt- und Menschenbild der Analytischen Psychologie verdeutlichen und bekannt machen mit einem zeitgemässen Verständnis des Sufismus als spirituellem Entwicklungsweg, mit seinen mystischen Schätzen, Weisheiten und psychologischen Erkenntnissen.

Prof. Dr. Brigitte Dorst, Professorin für Psychologie, Jung’sche Analytikerin und Psychotherapeutin in eigener Praxis in Münster, ist Lehranalytikerin am C. G. Jung-Institut Stuttgart. Langjährige Fort- und Weiterbildungstätigkeit in den Bereichen Psychotherapie, Supervision und Beratung, zahlreiche Veröffentlichungen u.a. zu den Themen Symbolpsychologie, Krisenintervention, Resilienz, analytische Gruppenpsychotherapie und Spiritualität, zuletzt: Das Wissen des Herzens. Analytische Psychologie und Spiritualität (Patmos 2023).

24. April 2023
Träume in Grenzsituationen: Impulse im Individuationsprozess

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Montag, 24.4.2023

In Krisen kommen wir mit unseren Grenzen in Kontakt. Wir spüren unsere persönlichen Grenzen, die der Gesellschaft und die unserer Spezies. Exemplarisch soll anhand von Träumen aus unterschiedlichen Krisen der Frage nachgegangen werden, wie sich Krisen und Katastrophen in Träumen spiegeln. Träume sind immer individuell. Daher gilt auch für das Erleben kollektiver Grenzen: Gemeinsam erleben wir Schockierendes, aber in der Nacht träumt jeder und jede davon für sich allein. Zentral wird in dem Vortrag sein, ob und wie die Traumerzählungen – etwa im Gespräch darüber – einen Zugang zu neuer Energie bzw. zu den eigenen Ressourcen ermöglichen. 

Angaben zur Referentin: 
Frau Dr. Elisabeth Grözinger, 1953, Dr. theol. , promoviert mit einer Arbeit zur Bedeutung von Literatur für die Predigt, Ausbildung am C.G.Jung-Institut Zürich, seit 2003 in eigener psychotherapeutischer Praxis in Dornach, langjährige Mitarbeit in einem CAS-Studium Theologie an der Universität Basel, Lehranalytikerin und Dozentin am C.G.Jung-Institut Zürich.

13. Februar 2023
«Komm! Ins Offene, Freund!» Friedrich Hölderlin VOM «UNAUFHÖRLICHEN» AUFBRUCH INS LEBENDIGE inspiriert durch die 10 Ochsenbilder aus dem Zen-Buddhismus und durch Meister Eckhart
von Uli Schäfle

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Montag, 13. Februar 2023, 19.30 Uhr

Hölderlins Ruf „Komm ins Offene !“ spricht unsere Sehnsucht nach einem Leben an, in dem man den Mut hat, aus den Einengungen des Lebens herauszugehen, seine Konditioniertesten zu überwinden und die Überraschungen des Lebens willkommen zu heissen. In der Analytischen Psychologie entspricht dies meines Erachtens der Ermutigung, sich die unendliche Potenzialität der Möglichkeiten bewusst zu halten und sich mit Jung der Frage zu stellen: „Bist du auf Unendliches bezogen oder nicht ?“, das sei das Kriterium für unser Leben. Das Seelenverständnis von Jung gründet in der Wahrnehmung einer Lebensenergie, die alles durchdringt und ausmacht: „Seele ist das Lebendige im Menschen, das aus sich selbst Lebende und Leben verursachende“. Jungs Einstellung zum Leben zielt darauf, Bewusstheit und Bezogenheit zu üben als Therapeutikum für das Ich und das Wir. In der Besinnung darauf, wer ich bin und wie ich lebe, benennt der Vortrag „Anreicherungen“ (Amplifikationen) aus christlichen (Meister Eckhart) und Zen-buddhistischen Traditionen (die 10 Bilder „Der Ochs und sein Hirte“) und möchte sie verstehen als Impulse , zu „immer mehr Lebendigkeit“ aufzubrechen. 

Angaben zur Referentin: 
Uli Schäfle lebt zusammen mit seiner Frau am Kaiserstuhl in Baden und freut sich sehr an seinen heranwachsenden Enkeln. Seit 10 Jahren ist er im Ruhestand, geht auf Pilgerwege in Europa, begleitet als Kontemplationslehrer eine Gruppe beim „Sitzen in der Stille“, teilt seine Begeisterung über Meister Eckhart mit zwei Gruppen, die dessen deutsche Predigten lesen. 

In Tübingen, Berlin, Marburg und Singapur hat Uli Schäfle Theologie studiert. Er ist Heilpraktiker für Psychotherapie auf der Grundlage der analytischen Psychologie von C.G.Jung und praktiziert Zen-Meditation. 

23. Januar 2023
Individuation in Zeiten der Selbstoptimierung
von Dr. Bernd Leibig

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Montag, 23. Januar 2023, 19.30 Uhr, Online via Zoom

Plastische Operationen, übertrainierte muskuläre Körper, Doping, Fälschung oder Optimierung wissenschaftlicher Daten, Ernährungsoptimierung, Neuro-Enhancement. Der gesellschaftliche Drang oder Zwang zur Optimierung greift in alle unsere Lebensbereiche ein.

In einer kritischen Auseinandersetzung wird im Vortrag der Frage nachgegangen, in welchem Verhältnis die Selbstoptimierung zu dem Individuationskonzept von C.G.Jung steht. Es werden die psychischen Auswirkungen dieser weit verbreiteten Tendenz, dass nur das Allerbeste gut genug ist, dargestellt. Welche Motivationen und Kräfte, sowohl in unserer eigenen Psyche als auch auf der gesellschaftlichen und kollektiven Ebene, stehen hinter diesen Phänomenen ?

Angaben zur Referentin: 
Dr. Bernd Leibig, Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, ist Psychoanalytiker, Paartherapeut und Psychodramatherapeut, Traumatherapeut, Dozent, Lehr- und Kontrollanalytiker und Dozent am C.G.Jung-Institut Stuttgart. Lange Jahre war er in psychosomatischen Kliniken tätig. Seit über 35 Jahren arbeitet er in eigener Praxis in Ammerbuch-Entringen bei Tübingen. Mehrere Jahre war er Vorsitzender des Jung-Instituts Stuttgart und im DGAP-Vorstand. Er ist Mitglied in der Redaktion des Jung-Journals.

Seine Themenschwerpunkte sind : Neurobiologie und Psychotherapie, Aktive Imagination, Traumatherapie und Analytische Psychotherapie, die Komplexe in der Paarbeziehung, die Scham in der Psychotherapie, Selbstkonzepte bei Jung und seinen Vorläufern, Synchronizität bei C.G.Jung und Wolfgang Pauli 

12. Dezember 2022
Jahresmitte - Lebenswende - Zeit der Umkehr
Vortrag von Monika Rafalski

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Montag, 12. Dezember 2022, 19.30 Uhr, Online via Zoom

„Mit 40 kommt man ins Schwaben-Alter“ weiss man hierzulande, weil: „Mid 40 werd der Schwob ärscht gscheid“. Diese schwäbische Weisheit formuliert, was C.G. Jung als notwendige Metanoia (Umkehr) bezeichnet, nämlich die entscheidende Lebens­phase des Einstiegs in die „eigentlichen“ Themen der Individuation. Denn die Individuation, die Entwicklung der individuellen Ganzheit des Einzelnen, ist immer in Gefahr, durch die Einseitigkeit des jeweiligen Kulturkanons verhindert zu werden, da dieser spezifische Werte beinhaltet, die keineswegs mit jeder Individuation übereinstimmen können. Deswegen ist die Anpassung an den Kulturkanon eine Aufgabe der ersten, die Individuation eine der zweiten Lebenshälfte. (vgl. Neumann, E. Krise und Erneuerung, 1961, S.61) 

Angaben zur Referentin: 
Monika Rafalski hat nach dem Studium der Psychologie, Philosophie und Psychoanalyse in ihrer Arbeit beim Jugendamt Stuttgart wertvolle Erfahrungen für das Verständnis von transgenerationellen Belastungen gemacht. Seit ihrer Weiterbildung zur Analytischen Psychotherapeutin arbeitet sie einerseits in eigener Praxis, andererseits als Dozentin, Supervisorin und Lehranalytikerin am C.G. Jung-Institut Stuttgart. Veröffentlichungen über Körper und Spiritualität, über Mütterarbeit, über die 4 Grundfunktionen, die Dynamik des therapeutischen Prozesses und vieles mehr.


21. November 2022
Wie Phoenix aus der Asche, Zusammenbruch-Durchbruch-Aufbruch 
Vortrag von Dr. Ursula Wirtz

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Montag, 21. November 2022

In Zeiten von Krisen schwanken wir zwischen Verzweiflung und Hoffnung. In solchen Ausnahmesituationen wird das Bild, das man von sich hat, in Frage gestellt; auch das eigene Weltbild und der eigene Glaube können ins Wanken geraten. In dieser Stunde der Wahrheit wird sich zeigen, wer man ist und wer man werden kann. Existentielle Erschütterungen können zu einem Bewusstseinswandel führen, zu neuen Denkweisen, Sichtweisen und Seinsweisen. 

Angaben zur Referentin
Dr. Ursula Wirtz arbeitet seit 1982 in privater Praxis in Zürich. Sie ist klinische Psychologin und Jungianerin; arbeitet auch als Supervisorin mit Einzelnen und Teams im Bereich der Psychotraumatologie. Sie ist Dozentin, Lehranalytikerin und Supervisorin am Internationalen Seminar für analytische Psychologie Zürich, ISAP, und Ausbildnerin für Jungsche Psychologie in Osteuropa, China und Taiwan. 
Sie ist international in Lehre und Ausbildung tätig, forscht und publiziert zu den Themen sexuelle Gewalt, Trauma, Ethik und der Verbindung von Psychotherapie und Spiritualität. Ihr letztes Buch: Stirb und Werde. Die Wandlungskraft traumatischer Erfahrungen wurde in viele Sprachen übersetzt.


24. Oktober 2022
„Hinabgestiegen in das Reich des Todes“
Krise und Hoffnung als tiefentheologische Grundbegriffe
Vortrag von Ludger Verst

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Montag, 24. Oktober 2022, 19.30 h, via Zoom

Der Vortrag nähert sich dem Individuationskonzept der Analytischen Psychologie C.G.Jungs aus tiefentheologischer Perspektive. Ludger Verst entwirft eine Spiritualität von unten, die Individuation als ein Hinabsteigen in die eigene Erdhaftigkeit und Menschlichkeit versteht. Nicht die Tugend ist es, die den Menschen auf Sinn und Ziel, auf Gott hin öffnet, sondern Schwäche, Ohnmacht und Versagen. Je tiefer die Gotteserfahrung, desto mehr muss der Gegenpol, die Menschlichkeit, betont werden. 

Unter der Überschrift „Hinabgestiegen in das Reich des Todes“ geht es also um eine Karsamstagserfahrung, dass nämlich der Weg der Menschwerdung über den Hinabstieg in die Unterwelt, in das Unbewusste, führt, da „niemand emporsteigen kann, der nicht (zuvor) hinabgestiegen ist“ (C.G.Jung, GW 18/2, § 1539). 

Angaben zum Referenten: 
Ludger Verst, 
Praxis für Personzentrierte Seelsorge, Beratung und Psychotherapie in Wiesbaden. Theologe und Publizist, Gründungsinitiator und 1. Vorsitzender der C.G. Jung-Gesellschaft Frankfurt am Main e.V., Lehrbeauftragter und Forschungsmitarbeiter am Institut für Pastoralpsychologie und Spiritualität der Phil.-Theol. Hochschule Sankt Georgen, Berater und Supervisor an Schulen, Schul- und Krisenseelsorger sowie Beauftragter für die Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften im Bistum Mainz. 


19. September 2022 
Wie werden aus Krisen schöpferische Erfahrungen?
Vortrag von Dr. Paul Brutsche

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Montag, 19. September 2022, 19.30 h
Via Zoom


Krisen zeigen sich auf verschiedene Weisen: Sie äussern sich als kollektive Krisen, wie wir sie gegenwärtig in weltweiten Phänomenen wie Klimaveränderung, Pandemie, Krieg und Energiekrise erleben, und als individuelle Krisen, wie sie unabdingbar zur psychischen Entwicklung jedes Menschen gehören. Der Vortrag befasst sich in erster Linie mit den individuellen psychischen Erscheinungsformen von Krisen, wie sie sich in den Bereichen von Lebensgestaltung, Beziehung, Gesundheit und Sinneserfahrung zeigen. Krisen sind akute Ohnmachtserfahrungen, die zugleich zum Umdenken zwingen und die letztlich zu seelischer Entwicklung befähigen. Sie helfen zu einer Überschreitung enger Bewusstseinsperspektiven und ermöglichen eine Sicht aus dem weiteren Horizont seelischer Imagination.

Der Referent wird in diesem Zusammenhang drei Bilder aus der Krisen- und Wendezeit der Renaissance besprechen. „Die vier Apokalyptischen Reiter“ von Albrecht Dürer, „Ruhe auf der Flucht“ von Joachim Patinir und den „Isenheimer Altar“ von Matthias Grünewald. Diese Werke ermöglichen einen überraschenden Blick auf das Thema „Krise und schöpferische Erfahrung“ in einer symbolisch-archetypischen Perspektive. 

Angaben zum Referenten : Dr.phil. Paul Brutsche, Schulen in Basel, Ausbildung in Philosophie und Psychologie in Basel, Freiburg, Paris, Innsbruck und Zürich. Diplom-Ausbildung am C. G. Jung-Institut, Zürich. Früherer Präsident des Jung-Instituts und später am ISAPZURICH (Int. Seminar für Analytische Psychologie). Lehranalytiker, Supervisor und Dozent am ISAPZÜRICH. Seit 1975 in eigener Praxis tätig. Besonderes Interesse an den Themen Bilderdeutung, Kunst und Kreativität. Zu diesen Themen Vortragstätigkeit im In- und Ausland sowie verschiedene Veröffentlichungen. 

27. Juni 2022
Schwierige Zeiten und Krisen überstehen Resilienzkräfte entdecken und fördern
Vortrag von Prof. Dr. Brigitte Dorst


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Montag, 27. Juni 2022, 19.30 Uhr

Resilienz kann als eine Art psychisches Immunsystem verstanden werden. Aus tiefenpsychologischer Sicht bedeutet Resilienz, mit den Halt gebenden und stärkenden Tiefenschichten der Seele in Kontakt zu kommen. Diesen Zugang zu den inneren Kraftquellen zu finden, kann mit Hilfe von Phantasie, Imagination und Intuition gelingen. Das Ziel ist, bei seelischen Verletzungen Kräfte der Heilung zu aktivieren und die seelische Gesundheit zu stärken. Es geht darum, Krisen und besondere Belastungssituationen besser zu bestehen, mit mehr Gelassenheit die täglichen Anforderungen des Lebens anzunehmen und im Vertrauen auf die belebende und inspirierende Kraft der Symbole die Resilienzkräfte zu fördern. 

Angaben zur Referentin : Prof. Dr .Brigitte Dorst, Professorin für Psychologie, Jung’sche Analytikerin und Psychotherapeutin in eigener Praxis, von 2008 – 2017 Wissenschaftliche Leiterin der Internationalen Gesellschaft für Tiefenpsychologie (IGT), ist Lehranalytikerin u.a. am C.G.Jung-Institut Stuttgart. Zu ihren Arbeitsschwerpunkten gehören die Themen Symbolpsychologie, Krisenintervention, Analytische Psychologie und Spiritualität, Transpersonale Psychologie, Sufismus. Langjährige Fort- und Weiterbildungstätigkeit in den Bereichen Psychotherapie, Supervision und Beratung. Leiterin des Sophia-Zentrums für Meditation und Spirituelle Psychologie, Münster.

Veröffentlichungen (Auswahl) 
Resilienz. Seelische Widerstandskräfte stärken. 2.Aufl. (Patmos, Ostfildern 2018)
Therapeutisches Arbeiten mit Symbolen. Wege in die innere Bilderwelt (Kohlhammer, 2022)
C.G.Jung – Schriften zu Spiritualität und Transzendenz, 2.Aufl. (Patmos, 2021)
Alles beginnt mit Sehnsucht und Suche. Herzensbildung auf dem Sufi-Weg (Patmos, 2018)
Aktive Imagination. Schöpferisch leben aus inneren Bildern (Kohlhammer, 2014)
Liebe – die transformierende Kraft in Beziehung und Gesellschaft (Patmos, 2014)Das Wissen des Herzens. Analytische Psychologie und Spiritualität (ersch. im Sept. 2022)